Doras Garten
Altbekannte Bauernregeln und ein offenes Auge für die Natur sind die Grundlage für den phänologischen Kalender.
Altbekannte Bauernregeln kennen wir alle. Solche Regeln wie „Blüht der Huflattich, können Möhren und Bohnen gesät werden,“ und ein offenes Auge für die Natur sind die Grundlage für den phänologischen Kalender. Naturbeobachtungen haben Gärtnern und Landwirten schon immer geholfen, den richtigen Zeitpunkt für die Bestellung der Beete und Felder zu finden. Wer genau hinschaut, kann in Wald und Wiesen, aber auch im Garten eine jährlich wiederkehrende, genaue Abfolge von Blühbeginn, Blattentfaltung, Fruchtreife und Blattfärbung beobachten.
Mit diesem Verlauf beschäftigt sich sogar eine eigene Wissenschaft: die Phänologie, die „Lehre der Erscheinungen”. Sie erfasst die Entwicklungsschritte bestimmter Wildpflanzen, Zierpflanzen und Nutzpflanzen, aber auch Beobachtungen aus der Tierwelt wie das Eintreffen der ersten Schwalben oder das Schlüpfen der ersten Maikäfer. Von diesen Naturphänomenen abgeleitet entstand dann der phänologische Kalender.
Als Begründer der Phänologie gilt der schwedische Naturwissenschaftler Carl von Linné (1707–1778). Er schuf nicht nur die Grundlage für die moderne Klassifikation der Pflanzen und Tiere, sondern erstellte auch Blütezeitenkalender und richtete in Schweden das erste phänologische Beobachternetz ein.
In Deutschland begann man im 19. Jahrhundert mit der systematischen Erfassung.
Heute gibt es ein Netz von circa 1.300 Beobachtungsstellen, das von ehrenamtlichen Beobachtern betreut wird. Oft sind dies Landwirte und Förster, aber auch passionierte Hobbygärtner und Naturliebhaber. Diese tragen ihre Beobachtungen in Meldebögen ein und schicken sie zum Deutschen Wetterdienst nach Offenbach, der die Daten archiviert und auswertet. Einige der Daten werden für den Polleninformationsdienst direkt ausgewertet, zum Beispiel der Blühbeginn der Gräser. Langfristige Zeitreihen sind vor allem für die Wissenschaft interessant.
Vorfrühling
Hochfrühling
Vollfrühling
Frühsommer
Hochsommer
Spätsommer
Frühherbst
Vollherbst
Spätherbst
Winter
Vorfrühling – Februar bis Ende März
Es blühen Haselnuss, Schneeglöckchen, Christrosen, Winterlinge, Märzenbecher, Krokusse, Winterjasmin, Huflattich, Leberblümchen, Schlüsselblumen, Kornelkirsche, Seidelbast, Schwarzerle und Salweide.
Amseln beginnen mit dem Nestbau. Stare und Lerchen kehren aus ihren Überwinterungsgebieten zurück. Maulwürfe werden aktiv und machen sich mit den ersten Maulwurfshügeln bemerkbar. Hummeln können an den Frühlingsblühern gesichtet werden.
Der Anfang des Vorfrühling zeigt sich durch die Blüte von Krokussen und Schneeglöckchen. Auch die Kätzchen der Hasel zeigen, dass der Winter vorbei ist.
Das Ende des Vorfrühlings wird angezeigt durch den Austrieb bei Stachelbeere, Blüte von Krokus, Kornelkirsche und Salweide.
Diese Zeigerpflanzen stehen für das Ende des Winters und die kommenden wärmeren Tage:
Die Hasel (Corylus avellana): Sobald die Haselnuss blüht, beginnt der Frühling. Sie gilt als die erste Zeigerpflanze im Jahr.
Der Märzenbecher (Leucojum vernum): Ein blühender Märzenbecher steht ebenfalls für den Vorfrühling.
Das Schneeglöckchen (Galanthus): Sobald die Schneeglöckchen sich zeigen, ist der Vorfrühling da.
Der Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum): Wenn diese Art in voller Blüte steht, ist der Vorfrühling im vollen Gange.
Der Bergahorn (Acer pseudoplatanus): Treibt in Alpengebieten der Bergahorn aus, ist die erste Hälfte des Vorfrühlings vergangen.
Die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa): Bei der Schwarz-Erle deutet eine Blüte auf die Jahreszeit hin.
Die Salweide (Salix caprea): Blüht die Salweide, ist das Ende des Vorfrühlings eingeleitet.
In Doras Garten wird jetzt aufgeräumt. Das Laub wird zusammengeharkt und die Beete für Blumen, Gemüse und Kräuter werden vorbereitet. Trockene Gräser werden heruntergeschnitten. Der Kompost ruhte über den Winter und wird jetzt auf die Pflanzflächen ausgebracht. Auch die Hochbeete werden vorbereitet und hergerichtet.
Von Februar bis Ende März ist es Zeit, die Stauden zu teilen. Dazu werden vom Rand der alten Staude mindestens faustgroße Teilstücke abgetrennt und an einer anderen Stelle in mit frischem Kompost vermischter Erde eingepflanzt.
Im Gemüsegarten können schon robuste Gemüsearten wie Spinat, Schwarzwurzeln, Schnittlauch, Dicke Bohnen, Kresse, Radieschen, Rettich, Mairübchen, Pflücksalat und Pastinaken gesät werden.
Im Kräutergarten werden verholzende Kräuter wie Salbei, Thymian, Lavendel und Rosmarin werden jetzt kräftig zurückgeschnitten. Die abgeschnittenen Triebe können einfach als Stecklinge vermehrt werden. Dazu werden sie einfach in ein Töpfchen mit frischer Erde gesteckt und an einen warmen, hellen Ort gestellt. Sobald die Stecklinge neue Wurzeln gebildet haben, können sie wieder ins Freie verpflanzt werden. Auch Petersilie kann jetzt gesät werden.
Im Ziergarten werden jetzt die Rosen zurückgeschnitten und die abgestorbenen Triebe werden entfernt.
Im Freien werden Kaltkeimer ausgesät. Dazu gehören Akelei, Christrose, Diptam, Eisenhut, Kaiserkronen, Kuhschellen, Lungenkraut, Maiglöckchen, Primeln, Pfingstrosen, Schlüsselblumen, Tränendes Herz, Taglilien, Trollblume und Veilchen.
Auch robuste Sommerblüher wie Ringelblume, Rittersporn, Kornblume, Klatschmohn, Goldmohn, Schleierkraut, Schleifenblume und Jungfer im Grünen werden jetzt schon ausgesät.
Im Obstgarten werden die Himbeer- und Brombeersträucher ausgeputzt und überzählige Triebe werden gekürzt. Bei den Erdbeeren werden die braunen Pflanzenteile entfernt und die Erde zwischen den Pflanzen wird aufgelockert. Falls sich noch Ausläufer an den Pflanzen befinden, werden diese entfernt, da sie sonst den Pflanzen Kraft rauben.
Auf der Obstwiese ist Anfang März eine gute Schnittzeit für Obstbäume – die stärksten Fröste sind vorbei und die Bäume sind noch nicht in der Blüte.
Hochfrühling – Ende März bis Ende April
Es blühen Forsythie, Salweide, Buschwindröschen, Schlehe, Ahorn, Narzissen, Tulpen, Blausternchen, Kirsche, Pflaume, Stachelbeere, Johannisbeere, Birne und vereinzelt Löwenzahn. Es entfalten sich die Blätter von Rosskastanie, Haselnuss, Birke, Stachelbeere, Johannisbeere, Buche und Linde. Die Schwalben kehren zurück und die Wild- und Honigbienen werden aktiv. Die Rotschwänzchen beginnen zu brüten.
Der Anfang des Hochfrühling zeigt sich durch die Blüte von Forsythie und Buschwindröschen, dem Austrieb von Rosskastanie und der Blattentfaltung bei der Stachelbeere.
Die Mitte des Hochfrühling wird angezeigt durch die Blüte von Schlehe und Stachelbeere, Birke, Schwarzerle und Eberesche.
Zum Ende des Hochfrühling ist der Blühbeginn bei Löwenzahn, Roten Johannisbeeren, Süßkirschen, Birnen und Eschen und die Blattentfaltung bei Rotbuchen und Rosskastanien.
Diese zwölf Pflanzen definieren den Hochfrühling mit einer Vielzahl von Blüten:
Die Forsythie (Forsythia): Blühen diese leuchtenden Pflanzen, beginnt der Hochfrühling. Auch einige Beerensträucher fangen an zu blühen.
Die Stachelbeere (Ribes uva-crispa): Zeigen sich die Blätter der Stachelbeersträucher, beginnt der Hochfrühling.
Die Johannisbeere (Ribes rubrum/Ribes nigrum): Auch die Johannisbeere steht mit dem Erscheinen der ersten Blätter für den Beginn des Hochfrühlings.
Die Kirsche (Prunus): Bei der Kirsche beginnt die Blüte.
Pflaume (Prunus domestica): Bei der Pflaume beginnt die Blüte.
Die Birne (Pyrus): Auch am Birnenbaum beginnt die Blüte.
Der Schlehdorn (Prunus spinosa): Der Schlehdorn beginnt zu blühen.
Der Ahorn (Acer): Am Ahornbaum beginnt die Blüte.
Die Birke (Betula): Einer der ersten Bäume im Vorfrühling, deren Blätter austreiben.
Die Rotbuche (Fagus sylvatica): Rotbuchen treiben gegen Ende des Erstfrühlings ihre Blätter aus.
Die Linde (Tilia): Bei der Linde zeigt die Blattentfaltung diesen Jahresabschnitt an.
Die Rosskastanie (Aesculus): Treibt meist zusammen mit der Birke die Blätter.
In Doras Garten ist ab Ende März viel zu tun. Es wird Unkraut gejätet und der Komposthaufen wird umgesetzt. Es werden Nisthilfen bereitgestellt und Schmetterlingspflanzen werden ausgesät.
Empfindliche Pflanzen müssen vor Nachtfrösten geschützt werden.
Im Gemüsegarten können im Aussaatkasten oder im Frühbeet schon Blumenkohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Spätkohl, Gurken, Zucchini, Zuckermais, Kürbis, und Rosenkohl gesät werden.
Direkt ins Freie werden (Mark-) Erbsen, Salat, Möhren, Mangold, Rote Rüben, Radieschen, Chicorée und Spinat gesät.
Aufgelaufene Saaten werden mit Mulch umgeben und von Unkraut freigehalten.
Vollfrühling – Mitte April bis Ende Mai
Der Kuckuck ruft wieder und die ersten Maikäfer fliegen. Apfel und Flieder beginnen zu blühen. Siebenschläfer und Haselmaus erwachen aus dem Winterschlaf. Die letzten Fröste, zum Beispiel die Eisheiligen, können noch erwartet werden. Die Temperaturen steigen deutlich an und immer mehr Pollen fliegen durch die Luft.
Der Anfang des Vollfrühlings zeigt sich durch den Blühbeginn von Apfel, Flieder und Goldregen, der Blattentfaltung bei Stieleichen und Eschen, der Vollblüte von Süßkirschen und dem Löwenzahn.
Die Mitte des Vollfrühlings wird angezeigt durch die Blüte von Eberesche, Weißdorn, die Vollblüte beim Apfel und dem Blattaustrieb bei Weinreben. Langsam beginnt auch die Laubentfaltung von Eiche und Hainbuche.
Das Ende des Vollfrühlings wird angezeigt durch die Blüte von Himbeere und dem Blühbeginn des Wiesenfuchsschwanz.
Angezeigt wird der Vollfrühling durch folgende Pflanzen:
Der Apfel (Malus domestica): Blühende Apfelbäume sind ein direktes Zeichen für den Vollfrühling.
Der Flieder (Syringa): Flieder blüht zusammen mit Äpfeln und Himbeeren als Zeichen für diesen phänologischen Jahresabschnitt.
Die Himbeere (Rubus idaeus): Blüte nur wenige Tage später als bei Äpfeln und Flieder.
Die Stieleiche (Quercus robur): Die Blätter treiben aus.
Die Hainbuche (Carpinus betulus): Die Blätter treiben aus.
Die Rosskastanie (Aesculus): Rosskastanien zeigen das Ende des Vollfrühlings durch ihre Blüte an.
Der phänologische Frühling wird in Zukunft starken Schwankungen unterliegen, da der Klimawandel die Pflanzen spürbar früher aus der Winterruhe erweckt. Auch auf Tiere, die aufgrund ihres Verhaltens ein Indikator für verschiedene Jahreszeiten sind, trifft dieser Fall zu.
In Doras Garten lockt uns die zweite Aprilhälfte und der Mai mit steigenden Temperaturen und viel Sonne nach draußen. Der Flieder blüht, Pfingstrosen und Schwertlilien werden im Verlauf des Monats folgen. Jetzt ist die richtige Pflanzzeit für Nadelgehölze, oder auch für Moorbeetpflanzen wie Azaleen oder Rhododendren. Die Beete werden gemulcht und es werden Rankhilfen für hochwachsende Pflanzen aufgestellt.
Im Gemüsegarten kann Anfang Mai der Mangold ausgesät werden. Nach den Eisheiligen werden hauptsächlich die wärmeliebenden Gemüsearten gesät. Dazu zählen vor allem Busch- und Stangenbohnen, Gurken, Sellerie oder auch Zucchini. Wärmeliebende Kräuter, wie Basilikum, Majoran, Estragon und Koriander können nach dem Saatkalender Mai ebenfalls ausgesät werden.
Im Ziergarten kann jetzt an windstillen Tagen auch neuer Rasen ausgesät werden, besonders günstig, wenn Tage mit warmem Karoxbosteler Landregen in Aussicht sind.
Im Gemüse- und Kräutergarten gibt es gegen Ende Mai noch eine Menge zu tun, wenn Tomaten, Paprika, Chili-Pflanzen, Zuckermais, Spinat, Basilikum, Majoran und auch der Rosmarin ausgepflanzt werden.
Als erstes Frühjahrsköstlichkeit können nun auch schon mal einige Erdbeeren geerntet werden, diese leckeren Früchte eröffnen die Erntesaison Ende Mai.
Auch für zahlreiche Pflanzenschädlinge beginnt jetzt die Garten-Hochsaison. Die Blattläuse tummeln sich bereits wieder an den Rosenknospen, während natürliche Gegenspieler wie Marienkäferlarven noch auf sich warten lassen. Wir spritzen die Läuse erst einmal mit einem harten Wasserstrahl ab, um den Befall zurückzudrängen und behandeln sie anschließend vorbeugend mit selbst angesetztem Brennnesselsud. Auch Jauchen aus Beinwell, Knoblauch, Zwiebel oder Ackerschachtelhalm sind wirksam und stärken die gefährdeten Pflanzen stärken und machen sie widerstandsfähiger gegen Krankheiten.
Frühsommer – Ende Mai bis Ende Juni
Die Imker schleudern nach der Rapsblüte den Frühtrachthonig. Jetzt ist Blütehöhepunkt auf Wiesen und Getreidefelder; am Ende des Frühsommers werden die Wiesen das erste Mal gemäht. Die erste Hälfte des Frühsommers zeichnet sich durch eine Vielzahl von Wiesenblumen aus, die zahlreiche Insekten anlocken.
Ein Nachteil für viele Allergiker sind die hohen Pollenmengen im Frühsommer, da dieser hauptsächlich auf den Juni fällt.
Der Anfang des Frühsommer zeigt sich durch die Blüte von Schwarzem Holunder, Robinie, Türken- und Klatschmohn, Hundsrose, Margerite, Weißdorn und Wiesen-Fuchsschwanz.
Die Mitte des Frühsommer wird angezeigt durch die Blüte von Liguster und Bauernjasmin.
Das Ende des Frühsommers wird angezeigt durch die Knospenbildung bei Sonnenblumen, Reife von frühen Erdbeeren und Süßkirschen.
Der phänologische Frühsommer ist durch folgende Pflanzenarten gekennzeichnet:
Der Holunder (Sambucus): Blühender Holunder ist ein Zeichen für den Sommerbeginn.
Der Weißdorn (Crataegus): Die Blüte beginnt.
Der Roggen (Secale cereale): Die Blüte beginnt.
Der Wald-Geißbart (Aruncus dioicus): Die Blüte beginnt.
Türkischer Mohn (Papaver orientale): Die Mohnblumen fangen an zu blühen.
Der Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis): Die Blüte beginnt.
Der Raps (Brassica napus): Die Blüte beginnt und hüllt den Frühsommer ein in herrlich gelbe Felder.
Die Robinie (Robinia pseudoacacia): Die Blüte beginnt.
In Doras Garten erscheinen am Schwarzen Holunder die großen cremefarbenen Blüten und überall leuchten die Mohnblumen. Die Grillen beginnen zu zirpen und die erste Brut der Singvögel wird flügge. Jetzt geht es auch los mit der regelmässigen Gartenpflege. Nachdem die Jungvögel flügge sind, können Hecken und Ziersträucher beschnitten werden
Im Gemüsegarten werden Herbst- und Wintergemüse gepflanzt: Brokkoli, Grünkohl, Rotkohl, Wirsing und Lauch. Und auch, Kürbisse, Zucchini, Gurken, Paprika und Sellerie. Ausgesät werden jetzt Stangenbohnen, Buschbohnen, Sommerradieschen, Sommerrettich, Fenchel, Radicchio,, Zucchini, Endivie, Sommersalate, Chicorée, Brokkoli, Wintermöhren, Rote Bete, Winterlauch und Kresse.
Im Kräutergarten beginnt die erste Kräuterernte und das Trocknen der Kräuter.
Im Ziergarten schneiden wir den Rittersporn, die Katzenminze und den Phlox bodennah zurück, um eine zweite Blüte anzuregen.
Jetzt ist die Zeit für die Aussaat der Zweijährigen Pflanzen, die im nächsten Jahr blühen sollen, wie Stockrosen, Nachtkerzen, Fingerhut, Königskerzen, Stiefmütterchen, Goldlack, Bartnelken, Vergissmeinnicht und Islandmohn.
Hochsommer – Ende Juni bis Ende Juli
In dieser heißen Zeit blüht die Sommerlinde und es reifen die Johannisbeeren und der Winterroggen heran. Jetzt wird auch mit der Getreideernte begonnen.
Die Glühwürmchen fliegen durch Doras Garten, die Maulwürfe werden immer aktiver und auch die Frösche beginnen zu quaken.
Der Anfang des Hochsommers zeigt sich durch die Blüte von Sommerlinde, Lavendel, Madonnenlilie, Wegwarte, Wilder Möhre, Beifuß und Weintraube, der Kartoffelblüte und die Reife von Johannis- und Stachelbeeren.
Zur Mitte des Hochsommers zeigt sich die Blüte von Winterlinde, Reife bei Süßkirschen.
Zum Ende des Hochsommers ist beim Heidekraut Blühbeginn und die Reife von Sauerkirschen.
Der Hochsommer wird über diese Zeigerpflanzen definiert:
Die Sommer-Linde (Tilia platyphyllos): Der Übergang zum Hochsommer wird durch die Blüte der Sommer-Linde eingeläutet.
Die Wegwarte (Cichorium intybus): Die Wegwarte zeigt ebenfalls ihre Blüten in voller Pracht.
Die Kartoffel (Solanum tuberosum): Wenn Sie Kartoffeln angebaut haben, müssten diese nun blühen.
Die Johannisbeere (Ribes rubrum/Ribes nigrum): Die ersten Johannisbeeren beginnen zu reifen und können geerntet werden.
In Doras Garten wird nun während der Hitzeperioden auf regelmäßiges Gießen geachtet. Es wird gejätet und gemulcht, Verblühtes wird entfernt und die Bodenoberflächen werden regelmäßig gelockert. Wie heißt es so schön: Einmal hacken erspart dreimal gießen. Und natürlich wird geerntet, geerntet und geerntet …
Im Obstgarten werden neue Erdbeerbeete angelegt. Die Beerensträucher werden nach reichhaltiger Ernte von Beerenobst beschnitten. Die Süß- und Sauerkirschen erhalten ihren Sommerschnitt
Im Gemüse- und Kräutergarten werden späte Gemüsesorten ausgepflanzt wie Chinakohl, Knollenfenchel, Endivie, Radichio, Zuckerhut, Lauch, Rotkohl, Weißkohl und Wirsing. Die Kräuterernte und Trocknung von Basilikum, Majoran, Salbei und Lindenblüten geht weiter.
Im Ziergarten wird der Boden gelockert und regelmässig gegossen.
Und das eine und andere Blümchen wird gepflückt und schmückt in der Vase das hübsche Fachwerkhaus auf der anderen Straßenseite.
Spätsommer – Ende Juli bis Ende August
Herrliche Sommertage. Die Stechmücken beginnen lästig zu werden, man sieht vermehrt Libellen und die Lerchen ziehen weg.
Zum Anfang des Spätsommers steht das Heidekraut in Vollblüte von Heidekraut. Ebenso die Reife bei Ebereschen und frühen Aprikosen.
Zur Mitte des Spätsommers blüht die Goldrute, Reife früher Zwetschgen und Felsenbirnen
Die Mitte des Spätsommers wird angezeigt durch die beginnende Fruchtreife des Holunders.
Der Spätsommer ist durch die folgenden phänologischen Zeigerpflanzen gekennzeichnet:
Der Apfel (Malus domestica): Sobald Äpfel ausreifen, ist der Sommer langsam vorbei, aber noch warm genug für den Obstbaum.
Die Felsenbirne (Amelanchier): Die Felsenbirnen wirken ebenfalls durch ausreifende Früchte als Indikator für diese phänologische Jahreszeit.
Die Heidekräuter (Erica): Blühen in voller Pracht.
Die Zwetschgen (Prunus domestica subsp. domestica): Köstliche Zwetschgen sind nun bereit für die Ernte.
Die Vogelbeere (Sorbus aucuparia): Vogelbeeren präsentieren ihre Fruchtreife.
Die Herbst-Anemone (Anemone hupehensis): Auch sie steht in voller Blüte.
In Doras Garten werden jetzt Vogelscheuchen zum Schutz vor Vogelfraß aufgestellt und Blattläuse, Blutläuse und Spinnmilben werden mit Brennesselsud bekämpft.
Im Gemüse- und Kräutergarten werden Winterkresse, Spinat und Feldsalat ausgesät und es wird reichhaltig Gemüse und Salat geerntet.
Im Obstgarten können nach reichhaltiger Obsternte Beerensträucher und Obstbäume ausgelichtet werden.
Im Ziergarten ist jetzt Pflanzzeit für Koniferen, immergrüne Laubgehölze und Christrosen und es können Herbstzeitlose und herbstblühende Krokusse gesteckt werden. Die Pfingstrosen können geteilt werden und die Hecken werden beschnitten.
Gepflanzt werden Zwiebelblumen wie Kaiserkrone, Steppenkerze, Feuerlilie und Madonnenlilie.
Und wir sitzen gerne auf der Bank unter dem alten Apfelbaum und genießen den Blick in die üppige bunte Vielfalt von Doras Garten.
Frühherbst – Ende August bis Mitte September
Es ist die Zeit der brütenden Hitze und dem Flimmern in der Luft.Im September werden die Ernten eingefahren und die Obsternte erreicht ihren Höhepunkt.
Die Hausschwalben beginnen zu ziehen.
Der Anfang des Frühherbstes ist Blühbeginn bei Herbstzeitlose, Fruchtreife bei Holunder und Rosskastanie, Kornelkirsche, Weißdorn, Hundsrose, Brombeeren und der Reife von ersten Birnen.
Die Mitte des Frühherbstes wird angezeigt durch die Fruchtreife von Birnen, Weißdorn.
Das Ende des Frühherbstes wird angezeigt durch die Fruchtreife später Zwetschgen.
Der Frühherbst wird durch die folgenden Pflanzen angezeigt:
Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale): Das giftige Gewächs zeigt ihre schönen Blüten.
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra): Holunder kann geerntet werden.
Die Hasel (Corylus avellana): Die Haselnüsse können geerntet werden.
Die Rosskastanie (Aesculus): Die Rosskastanien beginnen zu reifen.
Die Kornelkirsche (Cornus mas): Die Kornelkirschen reifen aus.
In Doras Garten werden Stecklinge von Beerenobst, Zierjohannisbeere geschnitten und Stein- und Holzhaufen als Nützlingsunterschlupf werden im ganzen Garten verteilt aufgeschichtet.
Im Gemüse- und Kräutergarten werden kälteempfindliche Früchte, wie Tomaten, Zucchini und Paprika abgeerntet und es werden Unmengen an Gemüsen und Salaten geerntet.
Im Obstgarten wird Fallobst aufgelesen und es werden Himbeeren gepflanzt.
Im Ziergarten werden Knollen und Zwiebeln von Frühjahrsblühern gepflanzt wie Tulpen, Narzissen, Krokusse und Märzenbecher. Vorgezogene Zweijährige Pflanzen werden an ihren endgültigen Standort gepflanzt. Es werden die Samen von den Sommerblumen geerntet und getrocknet.
Und es duftet überall nach reifem Obst.
Vollherbst – Mitte September bis Ende Oktober
Die Obsternte wird abgeschlossen und die Blätter der meisten Laubgehölze verfärben sich rot-golden in schöne herbstliche Farben.
Die Kartoffeln werden geerntet und die Stare sammeln sich zum Abflug.
Der Anfang von Vollherbst wird angezeigt durch die Fruchtreife bei Stieleiche, Rotbuche, Rosskastanie, Quitte und der Walnuss.
Die Mitte vom Vollherbst wird angezeigt durch beginnende Blattfärbung bei Rosskastanie, Rotbuche, Wildem Wein und Lärche, beginnender Blattfall bei Süßkirsche und Zwetschge.
Das Ende vom Vollherbst wird angezeigt durch die Reife später Apfelsorten und dem Laubfall bei der Rotbuche.
Der Vollherbst wird durch folgende Pflanzen angezeigt:
Die Stieleiche (Quercus robur): Die Nüsse reifen aus und definieren den Start des Vollherbstes.
Die Quitte (Cydonia oblonga): Nun gibt es leckere Quitten zum Ernten.
Die Walnuss (Juglans regia): Ein wenig später ausreifend als die Eichen.
Die Rosskastanie (Aesculus): Die Kastanien fallen vom Baum und können gesammelt werden.
Die Rotbuche (Fagus sylvatica): Die Laubverfärbung an der Rotbuche tritt ein.
Die Esche (Fraxinus excelsior): Die Laubverfärbung tritt ein.
Selbstkletternde Jungfernrebe (Parthenocissus quinquefolia): Die Laubverfärbung tritt ein.
In Doras Garten werden Vogelfutterplätze und Nistkästen eingerichtet und Florfliegenkästen aufgehängt. Der Boden abgeräumter Beete wird gelockert und mit Mulch abgedeckt.
Es wird das Laub geharkt und auf den Kompostplatz gebracht.
Im Gemüse- und Kräutergarten ist jetzt Erntezeit für Kartoffeln und Kürbisse.
Im Obstgarten ist Pflanzzeit für Obstgehölze.
Im Ziergarten ist der Vollherbst ideale Pflanzzeit für Gehölze, Rosen und Stauden.
Verblühte Stauden und Fruchtstände lassen wir stehen als Unterschlupf für Insekten.
Spätherbst – Ende Oktober bis Anfang Dezember
Sobald sich das Laub der Stiel-Eiche herbstlich verfärbt und die Eberesche ihre Blätter abwirft, beginnt der Spätherbst. Das Wintergetreide geht auf und schon bald kommt die Vegetation zur Ruhe.
Die Eichhörnchen sammeln ihre Vorräte. Und Igel suchen sich einen Überwinterungsplatz. Die Gehäuseschnecken deckeln sich ein.
Der Anfang vom Spätherbst wird angezeigt durch den Fruchtfall bei Stieleiche.
Die Mitte vom Spätherbst wird angezeigt durch den allgemeinen Laubfall.
Das Ende vom Spätherbst wird angezeigt durch das Ende des Laubfalls.
Das Ende des phänologischen Spätherbstes zeigen zwei Pflanzenarten an:
Die Stieleiche: Der Beginn des Laubfalls der Stieleiche kündigt langsam das Ende des Herbsts an. Dieser wird erst im Winter abgeschlossen.
Die Vogelbeere (Sorbus aucuparia): Erst jetzt verlieren Ebereschen ihr Laub.
In Doras Garten wird es jetzt etwas ruhiger.
Die Gartengeräte werden gesäubert und eingelagert. Die Regentonnen werden geleert.
Der Tümpel und Bachlauf werden winterfest gemacht.
Winter – Dezember bis Februar
Der Blattfall der Stiel-Eiche, des spätreifenden Apfels und der Nadelfall der Europäischen Lärche markieren den Beginn des phänologischen Winters. Die Natur verharrt bis zum nächsten Frühling in Winterruhe, selbst wenn es im Winter Phasen mit milden Temperaturen geben sollte. Man trifft nur noch die bei uns überwinternden Vögel an.
Der Anfang vom Winter wird angezeigt durch den Laubfall bei späten Apfelsorten.
Das Ende vom Winter wird angezeigt durch die Blüte von Zaubernuss und Winterjasmin und den Blühbeginn bei Hasel.
Es existieren nur drei phänologische Zeigerpflanzen, die unabhängig vom Niederschlag den Winter ankündigen:
Die Stieleiche (Quercus robur): Erst jetzt verlieren Stieleichen ihr gesamtes Laub.
Der Apfel (Malus domestica): Wenn Sie spät ausreifende Apfelsorten gepflanzt haben, verlieren diese ihre Blätter.
Die Europäische Lärche (Larix decidua): Der Nadelfall der Bäume tritt ein.
In Doras Garten werden die Vögel gefüttert.
Und kurz vor Weihnachten schmücken wir einen Tannenbaum in Doras Garten mit Leckereien für die Tiere.