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Von Friesen und Fliesen

Dass wir uns seit einiger Zeit mit den alten bzw. eben auch künftigen Fliesen für die alte Küche beschäftigen, dürfte dem geneigten Leser dieses Tagebuchs kaum entgangen sein – bereits seit Wochen sind regelmäßig ein halbes Dutzend Mühlenhelfer dabei die alten Fliesen zu sichten und zu reinigen. Heute waren wir dann soweit und auf dem Hof wurde der Grundriss der Küche im Maßstab 1:1 probeweise ausgelegt, um zu sehen, ob wir genügend Fliesen zusammen bekommen. Wie man auf den Bildern sehen kann, scheint das zu klappen. Dort sieht man auch den Fries* der natürlich auch aus Fliesen besteht und nicht aus Friesen, nur ziert diese „Friesen-Fliesen“ ein anderes Ornament. Sie bilden den äußeren Abschluss zur Wand hin.

Nach diesem kleinen Spiel mit Worten möchte ich noch auf eine andere Neuigkeit in der Wassermühle hinweisen. Nachdem die Gänse ja längst aus ihrem Stall ausgezogen sind, haben wir uns auf Hühner verlegt – die fliegen zumindest nicht so schnell und so weit weg! Nein, das ist natürlich nicht der Grund, wir haben uns einfach gesagt, dass sich so ein paar Hühner ganz gut machen auf unserem Hof und ein wenig tierische Begleitmusik zur vielen Technik abgeben könnten. Außerdem sind auch vom Aussterben bedrohte Rassen dabei, da tun wir dann für deren Erhalt auch etwas Gutes! 1 Hahn und 7 Hühner werden zur Zeit gerade im Stall eingewöhnt: Es sind Appenzeller Spitzhaubenhühner, Barthühner und Ramelsloher Blaubeine.
Auch sonst war an diesem Wochenende wieder richtig viel los in der Mühle und um zu, aber da Sie ja am kommenden Sonnabend sowieso mal wieder vorbeischeuen wollten, können Sie sich ja selber einen Eindruck verschaffen. Kiek mol wedder in! Am 15.August ist wieder Mühlenputz.
*Als Fries wird in der Architektur ein lineares, meist waagrechtes Stilelement bezeichnet. Es ist ein schmaler Streifen, der einer Umgrenzung, Abgrenzung, Gliederung und Dekoration von Teilen eines Bauwerks dient. Der Fries kann glatt sein oder plastisch hervortreten, gemalt oder aus einzelnen Bauteilen zusammengesetzt sein. Manche bestehen aus mehreren schmalen Friesbändern, beziehungsweise ihren Ornamenten.
Friese dienen der Gliederung einer Fassade und ähneln insofern den Gesimsen. Der Unterschied zu den leistenartigen Gesimsen liegt in der Wiederholung eines Musters, dem Rapport – einer Schmuckform in einem gleich bleibenden Rhythmus. Gesimse sind mitunter von Friesen begleitet oder mit ihnen kombiniert.
Als Zierstreifen wurden Friese bereits in der Antike verwendet – neben der Architektur auch in der Plastik, wie beispielsweise an Sarkophagen oder in der Toreutik. Als rein zweidimensionale, flächenhafte Gliederung werden sie auch in der Malerei, der Vasenmalerei und bei Mosaiken eingesetzt.
Der allgemeinsprachlichen und kunsthistorischen Bedeutung von Fries als streifenförmiges, sich wiederholendes Ornament steht eine andere in den Altertumswissenschaften gegenüber. Dort wird unter dem Fachbegriff Fries im Zusammenhang mit der griechischen Architektur der Antike vorrangig ein konkretes Bauglied verstanden. (Quelle: Wikipedia)