Ob da wirklich mit Lehm geworfen wurde kann ich nicht sagen, aber die letzten Stellen der Zimmerdecke (Der Raum mit dem ehemals eingebrochenen Fußboden) sind verputzt und auch an den Wänden geht es in traditioneller Lehmputztechnik gut voran. In unserer Küche hat unsere Chefrestauratorin für alte Wandoberflächen per traditioneller Handtuchtechnik damit begonnen, die Wände farblich zu gestalten. Richtig viel los war in der Mühle, wo in und um den Mühlstein, den wir in Zukunft wieder in Betrieb nehmen wollen, einiges passiert ist. So wurde innen am so genannten Läuferstein eine Gummilippe angebracht. Zur Erklärung: Das austretende gemahlene Getreide wird in der Bütte (zwischen Mühlstein und der Holzzarge, die sich außen um den Mahlgang herum befindet) gesammelt und dann mit eben dieser Lippe in einen Absackstutzen befördert. Von dort wird das Mahlgut dann per Elevator zur weiteren Verarbeitung transportiert. Am Mahlgang wurden auch noch ein Schauglas zur Kontrolle des Mahlvorgangs (oder ist es einfach eine Abdeckung?) und eine Holzklappe angebracht. Draußen an der Sägerei war den ganzen Tag eine größere Gruppe mit dem weiteren Abbau des Fachwerks beschäftigt. Mittlerweile ist das Säge-Gatter soweit freigestellt, dass es nach Wegnahme der drei Eschen per Kran aus seinem Fundament gehoben werden kann. Begonnen wurde auch schon damit, im Hinblick auf den bevorstehenden Tag des offenen Denkmals, auf dem Hof ordentlich aufzuräumen und Bretter und Hölzer umzulagern. Neben der Mühle wurde ein größerer Haufen Schutt und Unrat entsorgt, der dort schon länger den Blick in die Natur eingetrübt hatte. Ein Stückchen weiter den Bach rauf hat eine unserer Mühlenhelferinnen damit begonnen, an unserer Wasserpumpe den Boden mit Feldsteinen auszulegen. So kann man dort dann auch Wasser zapfen, ohne den Eimer auf wackligem und schlammigem Untergrund abstellen zu müssen und schön aussehen tut es obendrein. Das vordere Fenster des Backhauses hat jetzt einen Fenstersturz. Und in den Beeten und auf der Streuobstwiese wurde wieder erfolgreich Unkraut gejätet und ein ganzer Haufen gespendeter Pflanzen konnte eingesetzt werden – darunter offenbar auch einige Erdbeeren. Im Schweinestall und drum herum wurde auch wieder viel geräumt und unsere mittlerweile ja sehr stattlichen Geschirrbestände wurden gesichtet und aufgeräumt. Das war’s für heute vom Mühlenputz des 9. Augusttages. Das Mühlentagebuch, beziehungsweise vor allem sein Verfasser und die Fotografin verabschieden sich jetzt erstmal in den Urlaub. Ihnen liebe Leser werden wir aber nichts vorenthalten. Sie müssen sich nur ein bisschen gedulden. Am 6. September geht es hier an dieser Stelle weiter und ich verspreche Ihnen, ich werde alles, was hier in den drei Wochen passiert, ganz genau recherchieren und für Sie in einer Extra-Ferien-Ausgabe des Mühlentagbuchs aufschreiben – und neue Bilder gibt es natürlich auch zu sehn! Machen Sie es gut und bleiben Sie uns treu – der Mühlenputz geht natürlich ganz normal weiter. Schauen Sie gern vorbei an der Wassermühle Karoxbostel am 16.08.2014 von 10–13 Uhr.